Bis zu 3.000 Meter hoch türmten sich die Gletscher während der letzten Eiszeit über Täler und Berge. Als sich das Klima wandelte, schliff die Urgewalt dieser Gletscher in ihrem steten Drang nach unten die Haupttäler aus. Die Folge waren viele Meter hohe Geländekanten zu den Seitentälern. Der reißende Großarler Gebirgsbach begegnete diesem Höhenunterschied, indem er über Jahrtausende den harten Felsen bekämpfte, ihn durchschnitt und zermalmte, aushöhlte und mitriss. Das Wasser war stärker als das Gestein. So entstand die fast 300 Meter hohe Schlucht.
1875 begannen einige Pongauer mit der Erschließung der Schlucht. Im Laufe der Arbeiten aber ging ihnen das Geld aus. In ihrer Not wandten sie sich an Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein. Mit seiner Spende von 600 Gulden konnte das Werk 1876 vollendet werden. Und für die bedeutendste Schlucht der Alpen war der Namensgeber gefunden: Die Liechtensteinklamm.
Wie der Teufel die Gasteiner Quellen ableiten wollte:
Der Schmied von Oberarl in der Plankenau bei St. Johann hatte seine verkrüppelte Tochter dem Teufel verschrieben, wenn dieser ihm die Gasteiner Quellen vor das Haus brächte. Bedingung jedoch war, dass dieses Werk vollendet sein musste, bevor der Hahn früh morgens zum ersten Mal krähe. Der Teufel ging auf diesen Pakt ein und begann in finsterer Nacht mit seiner Machenschaft. Die Frau des Schmiedes – als listige Hexe bekannt – erfuhr jedoch von diesem Geschäft. Rasch entschlossen wollte sie der maßlosen Gier ihres Mannes ein Ende bereiten und tauchte den Hahn kurzum in den Brunnentrog, so dass er noch vor Tagesanbruch zu krähen begann. Als nun der Teufel vor Tagesbeginn mit den warmen Quellen gerade über die Klamm flog, hörte er zu Oberarl den Hahn krächzen und stellte verbittert fest, dass er zu spät kam. Wutentbrannt schmetterte er die Quellen in die Tiefe der Klamm, auf dass sie den Menschen niemals mehr fassbar wären. Bis heute ist es auch wirklich nicht gelungen, das Heilwasser entsprechend zu fassen und für Nutzzwecke abzuleiten.